Thursday 22. February 2018

E-Mobile, EEG-Umlage und noch mehr: Alles Spekulation – oder doch nicht?

Achtung! Sicherheitshinweis! Wenn Sie hier weiterlesen, begeben Sie sich auf das dünne Eis der Spekulation!

Es gibt sie bereits seit dem Jahr 2001: Die Umlage, mit der Ökostrom-Mehrkosten auf kleine und mittlere Stromabnehmer abgewälzt werden, kurz EEG-Umlage genannt. Als Sigmar Gabriel 2013 das Energie- und Wirtschaftsministerium übernahm, versprach er: Den Anstieg dieses Batzens Mehrkosten für Verbraucher werde er beschränken. Das hat er zunächst nur für die Großstromabnehmer getan – indem immer mehr von ihnen von der EEG-Umlage befreit wurden. Doch damit mussten alle anderen Jahr für Jahr mehr zahlen: Bis 2018. In diesem Jahr sank die EEG-Umlage erstmals in ihrer Geschichte. Um sage und schreibe 0,0009 Euro pro Kilowattstunde (€/kWh), nämlich von 0,0688 auf 0,0679 €/kWh.

Das hatte aber nichts damit zu tun, dass die Anlagenbetreiber weniger Unterstützung bekommen hätten, sondern es wurde schlicht und einfach Geld wieder ausgegeben, welches die Übertragungsnetzbetreiber vorher zu viel eingesammelt hatten. Eine Auflösung ungerechtfertigter Rücklagen, könnte man auch dazu sagen.

Dass das im Jahr der Bundestagswahl geschah, sollte wahrscheinlich dem SPD-Energieminister Stimmen von EEG-Kritikern einbringen. Doch wie gesagt: Das ist nur Spekulation. Und gebracht hat es den Sozis auch nichts, wie das Wahlergebnis vom Herbst 2017 zeigt.

Von den einstigen Klimazielen für 2020 hat sich die geplante neue GroKo der Ex-Volksparteien CDSPDSU ja bereits im Entwurf des Koalitionsvertrags verabschiedet. Doch langfristig soll der CO2-Ausstoß ja tatsächlich vermindert werden, ist im gleichen Vertragstext zu lesen. Sektorenkopplung soll dabei helfen: Strom-Autos und Strom-Wärmepumpen sollen den Verkehr und die Gebäudeheizung mit weniger Primärenergie möglich machen. Doch dazu braucht man auch viel mehr Strom – oder besser Meer-Strom? Denn gerade viel Windstrom aus Nord- und Ostsee soll mit dicken neuen Leitungen bis in den tiefen Süden geleitet werden. So kommt die Ökoenergie aus Riesen-Windparks zu den Verbrauchern.

Eigentlich würde die EEG-Umlage ab 2021 sinken, weil alte, mit hohen Vergütungen ausgestattete Wind- und Solarkraftwerke nach 20 Betriebsjahren nicht mehr unterstützt werden. Doch die Umlage wird auch danach jahrelang weiter steigen: Die Offshore-Windkraft – sie gehört oft der alten Groß-Energie-Industrie - spielt dabei eine Riesen-Kostenrolle. Das hat Agora Energiewende schon 2015 vorausberechnet.

Wobei: Weil ja durch mehr E-Mobile und mehr E-Wärmepumpen auch mehr Strom verbraucht wird, steigt die EEG-Umlage für die einzelne Kilowattstunde weniger stark, als wenn dieser Verbrauch nicht ansteigen würde. Denn so muss weniger Kohlestrom aus Mitteldeutschland zum negativen Strompreis nach Österreich, Tschechien oder in die Schweiz verkauft werden: Der Kohlestrom ist ja der Grund, warum überschüssiger Ökostrom heute sogar abgeregelt, aber trotzdem vergütet werden muss.

Teurer wird der Strom trotzdem. Und zwar durch die geplanten Transportleitungen von Nord nach Süd, oft noch eingebuddelt als so genannte HGÜ, also Höchstspannungsgleichstromübertragung und damit extra-teuer. Dadurch steigen die Netzentgelte für alle. Und Könige in Holland oder womöglich gar chinesische Staatsunternehmen steigern ihre Gewinne. Denn ihnen gehören die Übertragungsnetze in Deutschland.

Doch noch einmal sei gesagt: Was Sie gerade gelesen haben, ist alles Spekulation. Oder doch nicht?

Link zur Kurzstudie von Agora:

www.agora-energiewende.de

(Autor: Zukunftsenergie-Team Gammel)

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